Okulare

Okulare: Plössl, Ortho, Weitwinkel

Okulare stellen meist das Ende der optischen Kette zwischen Fernrohrobjektiv und Betrachter dar. Die Qualität des Objektivs sollte im gesamten System nicht verschlechtert werden, da sich dies negativ auf die Abbildung auswirkt: Ein Objekt ist sichtbar oder nicht.

Okulare von hoher Qualität sind meist ihr Geld Wert und es wird zu oft vergessen, dass richtiges Zubehör teurer sein kann als das eigentliche Teleskop selbst. Bei billigen Okularen kaufen Sie im schlimmsten Fall zweimal.

Tipp:
Besuchen Sie ein oder mehrere Teleskoptreffen und testen Sie dort die Okulare - Sie finden dort fast jeden Okulartyp.

 

Formeln:

Vergrößerung = Teleskopbrennweite : Okularbrennweite

Beispiel: Optik 100mm/1000mm, Okular 25mm
40x = 1000mm : 25mm

Eventuell ändert sich die Vergrößerung bei zusätzlich verwendeten optischer Zwischenglieder.

 

Verhältnis zwischen Eintrittspupille (Teleskopöffnung in mm) zur Augenpupille des Betrachters in mm:

Normalvergrößerung = Öffnung : Ø Augenpupille

 

Austrittspupille: Durchmesser, des aus dem Okular tretenden Lichtstrahls:

Austrittspupille = Öffnung : Vergrößerung

Dient als Maß für die Lichtstärke bei visuellen Beobachtungen und sollte nach Möglichkeit kleiner oder gleich der Augenpupille des Betrachters sein, da die eigene Augenpupille sonst wie eine Blende wirkt.

 

Wie hoch darf oder soll vergrößert werden?
Die Austrittspupille sollte ca. 0,5mm nicht unterschreiten, um mit dem Auge noch sinnvoll betrachten zu können. Eine Vergrößerung, die das 2-fache des Zahlenwertes der Objektivöffnung in Millimeter übersteigt, ist selten sinnvoll, denn hier würde das Auflösungsvermögen des Objektivs bereits überschritten. Dann wird von einer sogenannten leeren Vergrößerung oder Leervergrößerung gesprochen und diese zieht nur noch eine Minderung des Kontrasts nach sich. Soviel zur "Physik"!
Letztendlich wird die Vergrößerung durch die Luftunruhe (Seeing) begrenzt. Ist die Luftunruhe zu stark, lässt sich kaum hoch vergrößern - das Bildergebnis wird flau/fluffig/matschig. Ist die Luft allerdings sehr gut, dann trauen Sie sich bitte einmal richtig hoch zu vergrößern und vergessen Sie für einen Augenblick lang die Physik - wenn Ihnen das Ergebnis nicht gefällt, finden Sie automatisch die richtige Vergrößerung. Vielleicht werden Sie sich dann irgendwann an ein Bild erinnern, welches Sie mit der Physik niemals gesehen hätten.

 

Es gibt drei Standardgrößen

Maße in mm Zoll (") Filtereinschraubgewinde Bemerkung
24,5 0,96"   veraltet

31,75
(Vixen: 31,7)
(Andere: 31,8)

1¼" M28,5 Einstiegs-/Standardgröße,
meist in Grundausstattung enthalten
50,8 2" M48 erzielen meist ein größeres Gesichtsfeld